Allgemeine Fischkunde

Schwanzflossentypen: (A) - Heterocerk, (B) - Protocerk, (C) - Homocerk, (D) - Diphycerk

Fische sind Wirbeltiere. Auch wenn es nicht so aussieht, findet man oft Parallelen zur Anatomie von Säugetieren. Ob Skelett, Sinnesorgane, innere Organe oder der Blutkreislauf: vieles ähnelt der Anatomie des Menschen.

Im Themenkomplex "allgemeine Fischkunde" beginnen wir mit der Einordnung der Fische in die zoologische Ordnung. Anschließend beschäftigen wir uns mit dem Fischkörper und der Lebensweise von Fischen. Dabei werden auch anatomische Strukturen besprochen, die es dem Fischer ermöglichen, Informationen über das Fressverhalten oder den bevorzugten Aufenthalt seines Zielfisches zu gewinnen (z.B. die Maulstellung oder die Körperform einzelner Arten)

Danach widmen wir uns den Krebsen und Muscheln und beschäftigen uns kurz mit deren Anatomie und Lebensweise. Abgeschlossen wird die allgemeine Fischkunde mit einem Überblick über verschiedene Fisch- und Krebskrankheiten, da der Angler auch grob erkennen können sollte, wenn ein Fisch krank ist.

Spezielle Fischkunde

Ein Thema ist der Lebenslauf des Aals (Urheber: Salvor Gissurardottir; bearbeitet durch Carl Steinbeißer)

In der speziellen Fischkunde beschäftigen wir uns mit der Unterscheidung der Süß- und Salzwasserfische. Dabei wird ein Schwerpunkt auf die Fischarten im mittel- und norddeutschen Raum, die Ostsee und die Fischarten vor Norwegens Küste gelegt.

Von Aal bis Zander schauen wir uns die einzelnen Fischarten genauer an und weisen auf Unterschiede hin, wie man auch sich stark ähnelnde Fischarten voneinander abgrenzen kann. Dies dient vor allem dazu, Schonzeiten und Mindestmaße einzuhalten; denn nur wer erkennt, welchen Fang er gemacht hat, kann naturschutzgerecht damit umgehen.

Ein weiterer wichtiger Punkt der speziellen Fischkunde ist aber auch die Wissensvermittlung über fischartspezifische Besonderheiten. Sei es der nebenstehende Lebenslauf des Aals, oder das Wissen um giftiges Blut einzelner Fischarten. Auch Tipps zum gezielten Beangeln einzelner Fischarten fließen in den Unterricht mit ein.

Gewässerkunde

Der Wasserkreislauf ist der Ausgangspunkt für die Gewässerkunde

Die Grundlage der Gewässerkunde bildet das Wasser. Angefangen mit dem Wasserkreislauf, den chemischen und physikalischen Eigenschaften des Wassers und dem Sauerstoffgehalt im Wasser, wandern wir im Unterricht über den Stoffwechsel im Gewässer sowie die Gewässergüteklassifizierung zu den verschiedenen Formen von stehenden und fließenden Gewässern und ihrer Funktion in der Umwelt. Dabei wird stets die Bedeutung des Gewässers als Ökosystem fokussiert. Die Kenntnis der ökologischen Zusammenhänge im Wasser sind für den Angler als Naturschützer von großer Wichtigkeit.

Nachdem die Grundlagen für die Gewässerklassifizierung behandelt wurden widmen wir uns verschiedenen Pflanzen, Kleinsttieren, Amphibien, Vögeln und Säugetieren am und im Wasser. Grundwissen über die Flora und Fauna am Wasser ist wichtig, um die dort heimischen Lebewesen, aber auch sich selbst, zu schützen und einen sicheren Umgang miteinander zu gewährleisten.

Natur- und Tierschutz

Neues Schild "Naturschutzgebiet" in Niedersachsen, Bremen und Berlin

Der Unterricht im Themenbereich Natur- und Tierschutz beginnt mit einer Einführung, warum Naturschutz und Fischerei keine Gegensätze, sondern eng miteinander verzahnt sind. Anschließend werden rechtliche Grundlagen wie Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG), Bundesartenschutzgesetz (BArtSchG), FFH-Richtline und EU-WRRL behandelt, die u.a. Grundlage für die verschiedenen Strategien im Natur- und Tierschutz sind. Diese Informationen dienen ist erster Linie dazu, um sich ein Bild von den vielfältigen Programmen zum Schutz der Natur zu machen. Als Angler, die häufig nur als "Naturnuter" und nicht als Naturschützer bezeichnet werden ist es dabei gerade wichtig mit entsprechendem Wissen zu zeigen, das uns der Schutz und die Wiederherstellung einer intakten Natur am Herzen liegen.

Des Weiteren werden eine Vielzahl von biologischen Fachbegriffen wie Biozönose, Evolution, Ökologie, Habitat und Fischart erklärt, Grundlagen für die Gewässerrenaturierung erschlossen und Probleme angesprochen, die sich u.a. aus dem Eingriff des Menschen - auch des Fischers - in die Ökosysteme ergeben.

Rechtskunde (Fischereirecht)

Auch Fischereirecht hat seine Haken

Wie so oft im Leben gilt auch in der Angel-/Fischerei der Grundsatz "Nichtwissen schützt nicht vor Strafe". Beim Ausüben der Angelfischerei sind es weit mehr als 20 Gesetze, die es zu beachten gilt. Glücklicher Weise sind es oft nur ein oder zwei Paragraphen, aber auch die können es in sich haben.

Im Themenkomplex Rechtskunde wird der Schwerpunkt auf die Fischereilichen Landesgesetze von Berlin gelegt. Fischereigesetz, Fischereischeingesetz, Fischereiordnung und vieles mehr wird behandelt. Dabei wird stets auch auf Unterschiede zum Land Brandenburg verwiesen, da viele unserer Lehrgangsteilnehmer auch gerne mal in Brandenburg auf Fischjagd gehen.

Es werden u.a. folgende Fragen behande

  • Was für Angelpapiere werden benötigt?
  • Was ist eine Raub- und was eine Friedfischangel?
  • Wer darf wann und vor allem wo angeln?
  • Was ist ein Fischereirecht und warum brauche ich überhaupt eine Angelkarte?

Der auf den ersten Blick dröge Paragraphendschungel wird mit verschiedenen Fallbeispielen und Praxiserfahrungen aufgelockert.

Rechtskunde in Bezug auf Tier- und Naturschutzgesetze sind Bestandteil des Themenkomplexes "Natur- und Tierschutz".

Gerätekunde

In der Gerätekunde wird ein Überblick über Ruten, Rollen und Angeltechniken vermittelt

Mit dem Unterrichtsgebiet Gerätekunde könnte man problemlos einen mehrtägigen Kurs füllen. Alleine die Raubfischangelei und daraus der Bereich Spinnangeln (das Angeln mit Kunstkördern) sind mittlerweile sehr fein untergliedert. Sowohl das Metallköderangeln (Blinker, Spinner), die Gummiköderangelei, das Angeln mit Wobblern als auch Fischen mit extrem leichten Kunstködern gehen mit verschiedenen Arten der Köderführung einher und benötigen entsprechende Ausrüstung.

Im Unterricht können wir aus zeitlichen Gründen leider nicht so tief in die einzelnen Angeltechniken eintauchen. Ziel des Unterrichts ist es, einen Überblick zu geben, um sich in dem nahezu endlosen Dschungel von Angelruten, -rollen, Ködern und Zubehör zu orientieren. Die Spezialisierung auf einzelne Angeltechniken ist jedem selbst überlassen.

Unsere Fachlehrer aus dem Themenbereich Gerätekunde sind jedoch meist in den Unterrichtspausen und im Nachgang zum Unterricht gerne bereit, Tipps zu geben und Fachfragen zu einzelnen Angelmethoden und -techniken zu beantworten. Als aktive Angler aus verschiedenen Bereichen sind sie, nicht nur aus dem Bereich Gerätekunde, mit der Angelei in Berlin und Umgebung vertraut und versuchen auch gerne auf spezielle Fragestellungen zu antworten.